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Die Ostgoten
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Die Ostgoten

Theoderich - seine Jugend in Konstantinopel

Sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Gotische und byzantinische Quellen nennen 451 bzw. 456.

Theoderich verlebte seine ersten Jahre in der Gegend des Plattensees. Das Siedlungsgebiet seines Volkes reichte in dieser Zeit bis in die Gegend des heutigen Belgrad.
Von 459 bis 469 lebte er als Geisel in Konstantinopel, um den Frieden zwischen Goten und Byzanz zu garantieren.
Hir lernte er Lesen, Schreiben und Rechnen und erlebte die byzantinische Rechtspraxis aus nächster Nähe. 469 kehrte er in seine Heimat zurück.

König Theoderich

Seinen ersten Krieg führte er 471, als er eingedrungene Sarmaten entscheidend besiegte und deren König tötete. Als Folge des Sieges ließ sich Theoderich zum König wählen.

473 verließen die gotischen Stämme das Land und zogen nach Makedonien, dem Theoderich nach dem Tod seines Vaters aber wieder in Richtung Donau den Rücken kehrte.

Das Verhältnis zwischen Goten und Byzanz schwankte in diesen Jahren zwischen den Extremen. Zum einen wollte Theoderich sich vom Reich unabhängig machen, zum anderen wurde er zum Verbündeten des Kaisers Zenon. So wurde der gotische König zum römischen Bürger ernannt.

Italien

In Italien herrschte zu dieser Zeit Odoaker, ein Germane aus dem Volk der Skiren.
Er hatte den letzten weströmischen Kaiser vertrieben und erweiterte sein Reich bis nach Dalmatien.

Theoderich erhielt vom byzantinischen Kaiser nun den Auftrag gegen Odoaker in den Krieg zu ziehen. Für Theoderich bot sich nun die Gelegenheit, sich von Byzanz zu lösen. In mehreren Schlachten siegte der Gote über die Germanen und eroberte 493 Ravenna.

Die Ostgoten kamen in zwei Siedlungsschüben nach Italien. Die ersten kamen während der Kämpfe mit Odoaker. Später folgten weitere Angehörige des Volkes. Sie siedelten vorwiegend in der Po-Ebene und an der Adria-Küste.

Die etwa 100 000 Goten lebten überwiegend von der Landwirtschaft. Nur wenige lebten in den Städten, davon die meisten in Ravenna in einem eigenen Stadtteil.

Während dieser Zeit übernahmen sie römische Traditionen im Heerwesen und in der Verwaltung. Der Hof zu Ravenna wurde zu einem kulturellen Zentrum für die Literatur der Antike und zog Gelehrte unterschiedlicher Fachrichtungen an.
Theoderich, durch seine Jugendjahre in Byzanz geprägt, verstand sich in der antiken Tradition, und er förderte den Wiederaufbau vieler Städte und deren antiken Bauten.

Er war nun Herrscher über Italien. In den nächsten Jahren suchte er die Anerkennung seines Reiches durch Byzanz, die ihm schließlich Justinian gewährte.

Die Herrschaft Theoderichs fand bei vielen Italienern Zustimmung. So ging er als Arianer nicht gegen die römisch-katholische Kirche vor, sondern ließ beide Glaubensrichtungen nebeneinander wirken.

Weniger rücksichtsvoll war der König gegen mögliche Konkurrenten innerhalb seiner Dynastie. Zahlreiche Gegner, auch Verwandte, ließ er umbringen.

Theoderich betrieb eine intensive Heiratspolitik, indem er die Schwester des Frankenkönigs Chlodwig zur Frau nahm und seine Töchter mit anderen Fürsten verheiratete. Trotzdem gab es in dieser Zeit zahlreiche Kriege zwischen den Goten und anderen Stämmen.

Untergang

Römische Zeitgenossen priesen die Zeit Theoderichs in Italien als Friedenszeit. Trotzdem kam es schließlich zu einer vermutlichen Verschwörung gegen den Gotenkönig. Daraufhin ließ Theoderich zahlreiche Verdächtige verhaften, darunter auch den Papst Johannes I. Viele von ihnen wurden hingerichtet.

Die Konflikte mit Byzanz nahmen in dieser Zeit zu, als Theoderich während der Vorbereitung eines Krieges 526 verstarb.
Für die Goten und Germanen war er aber nicht wirklich gestorben. In zahllosen Balladen und Sagen lebte der Gotenkönig weiter und fand als Dietrich von Bern in der Nibelungensage Unsterblichkeit.

In den Jahren nach seinem Tod wuchs der Widerstand unter den Römern wie auch den Goten gegen die neuen Herrscher. Die Ermordung von Amalasuintha, einer Tochter Theoderichs, gab dem Kaiser Justinian die geeignete Gelegenheit, sich in italien einzumischen.

Die gotische Herrscherfamilie war zerstritten, zahlreiche Morde schwächten die gotische Führung. Es wurde nun ein Heerführer zum König gewählt, um die byzantinischen Truppen unter dem Feldherrn Belisar zu bekämpfen.

König Vitigis erzielte zunächst Erfolge. Doch sein Glück verließ ihn schließlich. 540 wurde er in Ravenna von Belisar gefangen genommen.
Byzanz verspielte zunächst diesen Sieg. Durch innere Querelen unter den Feldherren und die ausbleibende Bezahlung der Söldner, wurde das byzantinische Heer geschwächt. So hatten die Goten noch ein Mal die Gelegenheit, einen neuen König zu wählen. Sie ernannten 541 Totila zum neuen König.

Totila führte bis 552 Krieg. Zunächst gab es auch Erfolge, so eroberte er Neapel zurück. In der Schlacht auf dem Busta Gallorum fiel er im Kampf gegen den neuen byzantinischen Feldherrn Narses.

Wenige Monate später besiegte der Byzantiner den letzten Gotenkönig Teja. Die Goten ergaben sich.

Viele Goten blieben in Italien. Sie wandten sich dem Katholizismus zu, ein geringer Teil blieb beim arianischen Glauben

 

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